เพื่อนแท้ดั่งดอกไม้ในป่าใหญ่ (Ein wahrer Freund ist wie eine Blume im weiten Wald)
งามสดใสไร้การปรุงแต่งสี (Schön und rein, in natürlichen Farben)
หอมละมุนกรุ่นกลิ่นธรรมชาติที่มี (Sanft duftend, erfüllt von der Essenez der Natur)
มิตรไมตรีบริสุทธิ์ดุจพฤกษา (Freundschaft so rein wie der Wald selbst)
Anfang November, am Hafen Koh Samuis, waren wir alle endlich wieder vereint. Ein großes Hallo, nicht einmal dadurch gedämpft, dass die einen vom Jetlag (Sevi, Lenz und Basti) und die beiden anderen vom Thai Wisky - Tonic Bucket des Vorabends durchaus etwas angedellt waren. Es war warm, das Wetter eher so lala und wir waren alle gespannt, ob denn die abgefahren tolle Villa wirklich so abgefahren toll war, wie das Loch, dass die Miete in die vormals üppig gefüllten Reisekasse gerissen hat es erhoffen ließ. Die recht simple Antwort: Die Villa übertraft tatsächlich noch samtliche Erwartungen. Etwas höher gelegen am Südende der Haad Yao Bucht, mit doppeltem Pool und - ganz wichtig - einer Bocciabahn. Ja gut, man hätte uns am ersten Abend wahrscheinlich auch mit einem Pavillion am Strand zufrieden stellen können, solange es Curry und Chang gab. Beim Hochschleppen des letzteren, schwor Jakob sich zum ersten (aber nicht letzen Mal) das er hier nur noch mit dem Roller fahren würde.
Nun also erster Abend, wir hatten lecker gegessen und Basti den Pilzsud bei den netten, aber durchaus schlitzohrigen Haushälterinnen bestellt. Der FKK Bereich im Pool wurde eröffnet, die Stimmung immer ausgelassener. Sevi durfte als amtierender Sieger als Einziger aus dem Pokal saufen, Manu machte den ein oder anderen Backflip bevor er sich im Liegestuhl einrollte. Wir versuchten mit gemeinsamen Kräften die Ecke der Hecke eingehen zu lassen und Basti und Jakob schwangen zu später Stunde, wie so oft, noch das Tanzbein (selbstverständlich gibt Videos). Was für ein wunderbarer Abend. Aber trotzdem nicht zu lange, denn am nächsten Morgen war doch Wind. Und ihr wisst was das bedeuted: Windgdgfoiling.
Naja gut, war doch nicht genug Wind. Jakob ist umsonst aufgestanden. Dafür hat Basti ratzfatz, ohne Umstände fünf Roller bei Craigslist oder so organisiert. Statt Wingdgfoiling sind wir also den Nordphangan Loop gefahren: Von Haad Yao, über Haad Salad nach Chalok-Chalok-Lam, Richtung Süden durch den Dschungel, dann einmal ordentlich verfahren bitte, Richtung Westen, einen Schokobrownie essen und wieder zurück in unsere Villa. Anmerkung des Autors: Jakob musste nicht zu Fuß den Berg rauf. Danach war dann endlich Zeit für etwas Tiefenentspannung in Form einer äußerst schmerzhaften Thaimassage. Inklusive eines riesen Hallos und minutenlanges Thaigekichers, als sich Handsome Daisy und Lek, die beste Masseurin südliche des Chao Phraya nach langen Jahren der Trennung wiedersahen.
Abends entdeckten wir dann ein kleines, hervorragendes Lokal. Aus welchen Gründen auch immer, waren wir jedoch zu Fuß unterwegs, was bedeutet das Jakob bei einsetzendem Regen den Berg nach oben spurten musste, um die im Garten vergessene Musikbox in Sicherheit zu bringen. Danke! Dafür hat das Massaman Curry wirklich köstlich geschmeckt. Da sich der größere Teil der Belegschaft auf Rauchwaren verlegt hatte und das nur so mittelmäßig gut vertrug (Sergio ich blicke in deine Richtung) wurde es danach etwas kompliziert. In der ungetrübten Erinnerung des Autors, versuchte selbiger den wirren, unbeholfenen Gespräche mit einem Film zu kontern, was, auf Grund einer unglücklichen Filmauswahl gehörig in die Hose ging ("Ich verstehe gar nichts!"). Wenigstens durften wir am nächsten Tag erneut früh aufstehen: eine lange Rollertour stand auf der Tagesordnung. Also ab in den Sattel, und losgedüst. Zwischenstop im Thong Sala Foodcourt und zum Frühstück einen Mangoshake, Laab Moo und eine scharfe Suppe und dann einen großem Bogen beschreitend Richtung wilde, unbewohnte Ostküste. Daisy, unser Thai ehrenhalbe, wollte die Truppe zu einem seiner Lieblingsstrände führen: Haad Nam Tok.
Fast am höchsten Punkt Phangans ging es rechts ab auf eine kleine Schotterpiste die sich gen Osten durch den Dschungel schlängelt. Während Basti das Offroadpacket seines 125er Rollers austestet, fuhren wir anderen entspannt durch atemberaubende Landschaften bis uns ein Wasserfall den Weg versperrte. Ein etwas mühseliger Abstieg zum Strand begann und Jakob fluchte schon wieder, doch die kleine Bucht mit den beiden freundlichen Thailändischen Bauarbeitern entschädigte für alles. Einsam bedeutet aber natürlich auch tote Hose und so fingen die fünf Abenteurer an den kleinen Bach aufzustauen. Ein Damm sollte her. Nach mehreren Stunden harter Plackerei, die Rücken und Nacken sonnenverbrannt mussten wir uns aber der herrlichen Mutter Natur geschlagen geben. Jedoch nicht ohne ein erfrischendes Bad in dem kleinen Pool vor unserem Damm zu nehmen.
Das frühe Aufstehen ging zum Leidwesen einiger Mitglieder am nächsten weiter. Wir dachten uns when in phangan... dann steht ein Tauchgang an. Während Basti und Jakob schon seit über einem Jahrzehnt nicht mehr tauchen waren, waren Lenz, Sevi und Manu komplette Anfänger, also musste ein Einführungs- bzw. Auffrischungskurs her. Und dieser fand um Arschloch-Uhr im Pool mit unserem italienischen Tauchlehrer (ich nenne ihn Andrea) statt. Ham wir alle gut geschafft, da im Pool. Danach stellte sich die Frage: Was nur anfangen mit dem angebrochenen Tag? Glücklicherweise hat es die Frozen Margarita bis an den thailändischen Strand geschafft. Was sich zum Leidwesen der ganzen Gruppe jedoch noch durchsetzen muss: ungepanschter Alkohol. Die Nacht war gar nicht mal so gut, jeder kam den Dämonen des billigen Fusels auf seine eigene Art bei.
Problematisch dabei nur: wir hatten uns am nächsten Tag in aller Herrgottsfrüh am Pier zu unserem Tauchgang einzufinden. Was soll ich sagen... Lenz ist auf der Strecke bzw. im Bett geblieben. Dem Rest wurde durch die salzige Gischt und eine zarte Meeresbrise bzw. durch zwei Vomex und ein Nickerchen neues Leben eingehaucht. Zwei Tauchgänge in zwei Gruppen a zwei Personen standen bei perfekten Bedingungen am Sailsrock an. Doch schon nach fünf Metern, bekam Jakob eine ausgewachsene Panikattacke und nur die besonnene italienische Tauchlehrerin (ich nenne sie Andrea) verhinderte einen Notaufstieg. Jakob bieß auf die Zähne und sein Mundstück, erinnerte sich wieder daran, wie man normal atmet und brachte die restliche Zeit unter Wasser einigermaßen unbeschwert über die Bühne.
Wer nun meint das frühe Aufstehen, sei der rote Faden, das Leitmotiv unseres Urlaubs gewesen, der hätte weit gefehlt. Die thematische Klammer unserer Reise war ein umfassendes, mehrtägiges Bocciaturnier unsere Kugelkünste vermaßen. Schon beim Buchen der Villa war die Bocciabahn im Garten, das ausschlaggebende Moment, da aus der Vereinshistorie bekannt, Boccia neben free water solo gut und gerne unser Vereinssport genannt werden kann. Anhand eines ausgeklügelten Spielplans inklusive Vorrunde und K.O. Spielen spielten wir den diesjährigen BntH Pokalsieger aus. Kein Tag verging an dem wir nicht eine Stunde und mehr auf dem heiligen Torf von Phangan verbrachten. Um einen ordnungsgemäßen Spielbetrieb zu gewährleisten, wechselten wir uns in den elementaren Rollen des Rechenschiris, Kommentators und Spielstatistiker ab.
Hitzige Duelle wechselten sich mit Schnellwurfpartien ab. Wortschöpfungen der Kommentatoren wurden postwendend in den allgemeinen Sprachgebrauch aufgenommen von der hier nur eines beispielhaft erklärt wird:Passage au baisers
Substantiv, feminin [die] (französisch: „Kuss-Passage“)
Bedeutung:
Beim Boccia oder Pétanque eine Spielsituation, in der eine geworfene Kugel die Zielkugel (Pallino oder Cochonnet) berührt und dabei leicht versetzt, sodass beide Kugeln nach dem Stillstand noch in Kontakt zueinander stehen.
Herkunft:
Aus dem Französischen passage („Durchgang, Passage“) und baiser („Kuss“), da die Kugeln sich zunächst sanft berühren („küssen“) und anschließend gemeinsam ihre neue Position einnehmen.
Beispiel:
„Mit einem perfekten passage au baisers hat er den Punkt für sein Team gesichert.“
Der genaue Turnierverlauf kann aus dem akribisch gepflegten Statistikbogen entnommen werden, doch transportieren diese Zahlen nicht einmal ansatzweise wieder, wie sich die Hochspannung über die gesamte Woche bis zum Finaltag immer weiter aufbaute. In einem Herzschlagfinale über ganze fünf volle Partien, sicherte sich Manuel schlussendlich den Gesamtsieg. Verdientermaßen, war er doch auch der Hauptrundenerste.
Noch werden unser Bocciaturnier sich in der entscheidenden Phase befand, trug die laue Tropennacht Technoklänge an unser Ohr. Am Ende der Bucht in einer etwas höher gelegenen Bar, schien eine Party vonstatten zu gehen. Nach der Siegerehrung machten wir uns daher auf, um uns in's das vielbesungeme Nachtleben Phangans zu stürtzen. Fazit vom ersten Abend: Musik: gut, Menschen Hippies, unsere Feierkondition: am Rande des erlaubten Minumuns:
Fazit vom ersten Abend:
- Musik: gut
- Menschen: Hippies
- Unsere Feierkondition: am Rande des erlaubten Minimums
Es blieb uns jedoch noch ein Abend, eine Nacht, um ein grande Finale abzuliefern. Und wie es der Zufall so wollte, war just am letzten Abend Vollmond und ihr wisst, was das bedeutet: Fullmoonparty! Wir also so: Komm lass jucken! Ist doch egal das Terrorwarnung ist. Komm! Lass gehn. Also ein letztes mal auf den Roller geschwungen und losgedüst. Lecker, sehr lecker essen auf dem Weg und dann rein in's Getümmel. Neonlicht, Feuershow, Thai-Whiskey mit Tonic aus Plastikeimern, tausende Lichter, Roller, Bassboxen, Durchschnittsalter: 21, Promillendurchschnitt : 1.5‰ aufwärts. Und mittendrinnen unsere traditionielle Abschlusszeremonie, die Überreichung der Teilnehmerurkunde an jedes Vereinsmitglied
Und mittendrinnen unsere traditionielle Abschlusszeremonie, die Überreichung der Teilnehmerurkunde an jedes Vereinsmitglied. Stilecht mit neon-oranger Körperfarbe ausgefüllt und dann praktisch in der Brandung von Haad Rin verliehen. Wenig später hatte uns dieser Irrsinn auch schon wieder ausgespuckt. Wir waren Zaungäste geblieben und schon weit vor Mitternacht wieder über die hügeligen Straßen zurück in den Norden. Der Ganze Verein wollte nach hause. Der Ganze? Nicht ganz! Basti und Jakob ließen es sich nicht nehmen, an fast jedem 7-11 auf der Heimfahrt noch einen Drink zu nehmen. Bushaltestellen-Intermezzo und Abstecher nach Haad Salad inklusive. Und das war es dann schon. Die großen Fragen - nach der luxuriösesten Unterkunft unserer Vereinshistorie (Thailand), unserem Vereinssport (Boccia), dem besten Schokoriegel (hab ich vergessen) - waren geklärt. Einzig, ob man nun das Festland sehen kann oder nicht, werden wir wohl nie erfahren.